03 Februar 2010

Wenn Frau Hase das Heimweh packt...

 ...und ihre Lieben sie mit großen, fragenden Augen anblicken. 
Ja,  dann ist es wieder soweit: 
Sie spricht Dialekt.

Ihr wohlgehegter und gepflegter Schwoaznbocha Wortschatz hat dann wieder einmal seinen fulminanten Auftritt. 

Um dann für ihre Umwelt verständlicher zu sein, hat sie ihr Sammelsiurium an Wortschätzen aufgelistet:

(Neue Sprachschätze aus Schwoaznboch sind herzlichst willkommen !!)


A gscheider Hatscha = ein weiter Weg

Ahnl = Großmutter

Aihnl = Großvater

Eizerl = ein wenig

Amper = Eimer

anbandeln = Kontakt suchen

Antara = Erpel

Antn = Ente

aufpudeln = sich aufregen

aulassig = aufdringlich

ausboanln = Knochen aus dem Fleisch lösen

autrenzn = sich beschmutzen

auziang = sich ankleiden

bacharlwoarm = lauwarm

Bam bözn = veredeln von Obstbäumen

Bartwisch = Handbesen

benzn = beharrlich bitten

Biachl = Buch

bin i wucki = bin ich verrückt

Bizler = kleinlicher Mensch

Blutzer = Dummkopf

bloddan = blubbern

Boon = Wassertränke für Kühe

Boachattiachl = Kopftuch das dreieckig gebunden wurde

Boartwisch = Besen

boartwisch = kleiner Handbesen

Boga = Truthahn

Bsuff = Alkoholiker

buarrn = dumpf surren

Bücha = schlimmer Mensch 

Bugl = Rücken

buglkraxn = auf dem Rücken tragen

Buglkorb = geflochtene Rückentrage

Bui = Bub

buizn = Zigarette rauchen

dafaunga = sich erholen

dafriasn = erfrieren

dakemma = erschrecken

Dakn = Fußabstreifer

damisch = schwindlig,verrückt

daungln = schärfen (Sense)

da Rock = Sakko

derrische Kapöln = eine Frau die schlecht hört

di Wadl viririchten = mal ordentlich die Meinung sagen

Dian = Mädchen

die Flitzn = Durchfall

dischgarian = reden

doppln = Schuhsohle erneuern

Droat = Getreide 

d'Schoss = der Rock


eini = hinein

einischoppn = hineinstopfen

einweimberln = beliebt machen

Falott = Gauner 


federnschleißen = die Federn mit den Fingern vom Kiel trennen

Feidl = kleines Taschenmesser

Fiata = Arbeitsschürze

Fiata = Blaue Schürze von Männern getragen

Foarfal = kleines zickiges Mädchen

Flitzn = Durchfall

Foz = Mund

Foznhobel = Mundharmonika

Föwa = Weidenbaum

Fuam = Schaum

Fuara = Föhre

Funzn = überhebliche Frau

Fuzerl = kleines Stück

gach = rasch

gachzuannig = jähzornig

Gattehosn = lange Männerunterhose

Gaoschn = Mund

Gaunausa = Gans

gfeanst = gemein

Gfrasta = schlimme Kinder

Gfrett = Plage

Gfries - Gesicht

glurn = starren 


Augengläser = Brille

Daunglgoaß = Holzsitz zum auflegen der Sense beim schärfen

Gmoa = Gemeinde 


Gnack= Genick

gnedig = (es gnedig hom) eilig haben

goamatzn = gähnen

Goderl kratzen = jemanden schön tun 

Godl = Patin

Goam = altes, hässliches Fahrrad

Goaß = Ziege

Gösn = Stechmücke, Gelse 

Gösndibel = angeschwollener Mückeneinstich 

Grassa = Reisig

Griaßko = Grießkoch


Grantscherm = schlecht gelaunter Mensch

grebazn = rülpsen

Griacherl = kleine, gelbe Früchte mit Kern

Gritsch = Grille 

Groamat = zweite Heuernte
G`stö = Körperbau, Figur

gscheckat = gefleckt

Gschloda = grausliches Getränk

gstampert = wegschicken,verjagen

Gstettn = meist von Gehölz und Unkraut überwucherter kurzer Abhang


Gschtopfte(r) = jemand, der reich ist

Guißaumpa = Gießkanne

Hangerl = Geschirrtuch

hantig = bitter

Harpfn = Bett

Haxn = Bein

heil = (es is heil) glatt, rutschig

Himmlkuisal = Marienkäferl

hinig = kaputt

Hirnederl = einfältiger Mensch

Hoabia = Heidelbeeren

hoamsuacha = besuchen 

Howeschoatn = Hobelspäne

Hockstock = Abgeschnittener Baumstumpf, auf dem man
                    Holz hackt

Hoibscheid = Hälfte

host as gneißt = hast du es verstanden ?

huachn = hören 


hudln = übereilt handeln

Huiz kliam = Holz hacken

hutschn = Schaukel

I reib da ane au = ich gebe dir eine Ohrfeige

in da Fettn = im Rausch

Irksn = Achsel

jauckn = treiben, jagen od. Spritze 


Kachl = Fliese


Kampl = Kamm


Kanderl = kleine Kanne

Keischn = baufälliges Haus

Kesten = essbare Kastanien

Keiwe zualossen = das Kalb an der Kuh saugen lassen

Kiawassuppn = Kürbissuppe 

Kien = stark Harzdurchtränkte kleingehackte Holzstäbchen 


Kitl = Rock

Klachlsuppn = eine Suppe (*Rezept siehe unten)

klapperl = Sandalen

Klaumpfn = Gitarre

Kluppn = Wäscheklammer

Kummat = Geschirr zum Ziehen von Wagen für Kühe

Klumpat = unnützes Zeug

knorrad =  dürr, knorrig

komod = bequem

Kombinesch = Unterkleid (meistens aus Chemiefasern)

kötzn = husten 

kralawatschert = windschief

Kraudara = alter Mann

Kraumpn = Spitzhacke

kraupart = ungekämmt

Krempl = Gerümpel

Krewegal = etwas kleines, dürres

Krumpan = Kartoffel

kuddern = lachen

Lawur = Waschschüssel

leischn = weggehen (wird auch als Bez. für nichtsnutzige      Hunde verwendet - Hundsleischn)


Leitn = sehr steiles Feld

Lekwa = Marmelade

Lettn = Rausch 


letz = krank, schlecht

Losa = Ohren

Loafn = Maske

los her = hör mich an

ludln/sorcha = urinieren

Lulla = Schnuller

marod = kränklich

Masn = (a Masn g`hobt) Glück gehabt 


meiner Sö = Ausruf der Beteuerung, des Erschreckens oder des Erstaunens

Maazi = Streifen vom rohen Strudlteig auf der Herdplatte geröstet (mmmhhhhhh)

Mingal = kleines Fluginsekt

Moam = alte Frau

Moaß = Jungwald

modschgan = jammern

Mugl = ganz kleiner Hügel 

mülebitschn = Milchkanne

Müli = Milch

Mülifoarfal = eine Speise (Rezept gesucht !)

nindascht = nirgends

Nursch = Futtertrog der Schweine

Nutscherl = Ferkel

Oa = Eier

obeidln = abschütteln

o`gfrettn = abmühen

ohkiefln = abnagen

oribbln = kräftig abreiben

omauf = ober drauf

Ooarchkoatzlschwoaf = Schwanz eines Eichkätzchens

Ogrosl = Stachelbeere

Opflbutzn = Kerngehäuse, das neim Apfelessen übrig bleib

orosten = chillen

oseichn = durchsieben

osenga = das tote Schwein von den Haaren befreien 

Pappenschlosser = Zahnarzt 

Pfoad = Hemd

pfoazn = furzen 

Piperl = Küken


pickn = kleben

Pitschn = großes Behältnis zum Wassertrinken

Pletschn = großes flaches Stück 

Pluza = Tonkrug od. großer Kopf

potschat = ungeschickt

poschn = klatschen

Potschn = Pantoffeln

Pracker = Teppichklopfer

Prägnerohrwaschel = Powidltascherl 

pumpern = klopfen 

Quaan = Schneewächte

Quetschn = Ziehharmaonika

Rauschkugl = einer der viel und oft säuft

Reindl = kleiner Topf

roagli = wackelig

Roan = Grundstücksgrenze am Feld

Saubartl = ein schmutziger, ungepflegter Mensch

Schwinga = halbrunder, geflochtener Korb 

Sogschoaten = Sägespäne 

Scha = Schere

Schammal = kleiner Hocker, Schemel

Schanti = Gendarmerie

Scheam = Nachttopf 

scheanglad = schielend


Scheidl = ein Holzstück

Scheissheisl = Toilette

Schmoizdesn = großer Emailletopf mit Decken zum Aufbewahren von Schweineschmalz

schnackerlstoßen= Schluckauf

schoagazn = knirschen

Schoaskanonn = jemand der viel und oft furzt

schoassen = furzen

Schreamsen - Kurve

Schwöllschedl = Idiot

Schwui = Abhang, eher kurz und mäßig steil 

Seicherl = Teesieb 

siari = gierig

Simpal = Körbchen

soaferln = sabbern (beim Schlafen) 

Spanl = Kleingehacktes Holz zum Anzünden eines Ofens


Spei = Schiefer (i hob ma an Spei einzogn)

Sprudla = dünne Beine

Spuckerl = kleines Auto

stampern = wegjagen, wegscheuchen 


Stöllage = Regal

Suiz = Sülze* ( Rezept siehe unten)  

Suppnschepfa = Schöpflöffel

Tetschn = Ohrfeige

tramhapad = verschlafen

Troadkostn = Getreidespeicher

Uaringel = Ohrfeige / Ohrring

umadumwetzn = nicht ruhig sitzen bleiben

ummi = hinüber

umilegn = sich niederlegen

Untertatzerl = Untersetzer, Bierdeckel

vaplempan = vergeuden

Veda = alter Mann

vire = nach vorne

Voda = Vater

Waumpn = dicker Bauch

Wandl = integrierter Warmwasserbehälter im Holzofen 

wassern = Kühen Wasser geben (mit dem Kübel)

wekputzn = aufessen

Wiagn = Wiege

wia a g`sengte Sau = schnell fahren

Woaz = Weizen

Wossapipn =  Wasserhahn 

Zaunlucka = Zahnlücke

Zegga = Tasche

Zezn = zögernde Tussi  

Ziwebn = Rosine

z`ruck = nach hinten

zuzeln = saugen, oder einen S-Sprachfehler haben

Zutz = Schnuller

Zwidawurzn = ein grantiger Mensch

zwoa = zwei

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* Klachlsuppe
Zutaten:
1 kg halbierte Schweinshaxen, Schweineschwanzerl und Schweinsohren nach Verfügbarkeit, 2-3 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 2 Bund Wurzelwerk - Sellerie. Karotten, gelbe Rüben, Petersilienwurzel - 1 Esslöffel Essig, 1 Kaffeelöffel Majoran, 1-2 Lorbeerblatt, 1 Bund Petersilie, einige Pfefferkörner, Wacholderbeeren (nach Geschmack), 1 Kaffeelöffel Salz, 2-3 Esslöffel Mehl,
Zubereitung:
Die gut gesäuberten Schweinsfüße, Schweineschwanzerl und Ohren in ca. 3 cm große Stücke aufhacken und mit dem in Stücke geschnittenen Wurzelwerk, den zerdrückten Knoblauchzehen, den Pfefferkörnern, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt, Salz und Essig im kalten Wasser zustellen und solange kochen, bis das Fleisch auf den Knochen weich ist, sodann aus der Suppe herausnehmen und die Suppe abseihen. Das Mehl mit kalten Wasser verrühren und in der Suppe versprudeln. Die Suppe zum Kochen bringen und ca. 10-15 Minuten kochen lassen. Mit fein gehackter Petersilie und dem Majoran würzen. Zum Schluss die das Fleisch von den Knochen lösen und wieder zur Suppe geben.
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* Schweinekopfsülze

Zutaten:
1000 g Schweinekopf (Schnauze, Wangerl, Ohr),
750 g Spitzbeine,
1 großes Bund Suppengrün,
2 Stück mittlere Zwiebeln,
2 Stück mittlere Karotten 
1 Tasse grüne Erbsen ,
5 Stück mittlere Salz-, Wein- oder Gewürzgurken,
1 Tasse Weißwein,
1 Teel. frische Dillspitzen,
1 Teel. Majoran, gerebbelt,
1 Teel. Pimentkörner 
1 Essl. eingelegte Kapern,
2 Stück Lorbeerblätter, frisch oder getrocknet,
Salz nach Geschmack,
etwas Essig und Zucker,
Pfeffer nach Geschmack.

Zubereitung:
Schweinekopf und Spitzbein mit kaltem Wasser gut abwaschen, in einem Topf geben und mit Wasser auffüllen, bis alles gut bedeckt ist. Suppengrün und Karotten putzen und säubern, Zwiebel pellen und vierteln. Gemüse, Zwiebeln und alle Gewürze zu dem Fleisch in den Topf geben. Auf kleiner Heizstufe so lange sacht köcheln lassen, bis sich das Fleisch von den Knochen löst. Des Öfteren den Schaum abschöpfen. Nach 30 Minuten die Karotten herausnehmen und mit den Gurken in kleine Würfel schneiden. Grüne Erbsen etwas salzen, leicht anzuckern und in Butter anschwitzen. Sie sollten noch etwas bissfest sein.
Das Fleisch herausnehmen, die Brühe durch ein Tuch oder feines Sieb durchseien und wieder zum Kochen aufsetzen. Jetzt den Wein dazugießen. Das Fleisch würfeln und in eine Schüssel geben. Kapern, Dillspitzen, Karotten- und Gurkenwürfel vorsichtig unter die Fleischwürfel mischen. Alles in eine Kastenform bringen, die vorher dicht mit Alupapier ausgelegt wurde, oder in eine dementsprechend große und ausgespülte Schüssel. Eine Alternative sind auch kleine Portionsförmchen oder Kompottschalen. Während dieser Arbeiten, von der noch kochenden Brühe das Fett abschöpfen. Die Brühe bis auf einen ¾ Liter einkochen und entfetten. Je nach Geschmack mit Essig und Zucker leicht säuerlich abschmecken, noch warm über das Sülzgut gießen und erkalten lassen. Bis zur völligen Erstarrung öfter umrühren.

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