...und ihre Lieben sie mit großen, fragenden Augen anblicken.
Ja, dann ist es wieder soweit:
Sie spricht Dialekt.
Ihr wohlgehegter und gepflegter Schwoaznbocha Wortschatz hat dann wieder einmal seinen fulminanten Auftritt.
Um dann für ihre Umwelt verständlicher zu sein, hat sie ihr Sammelsiurium an Wortschätzen aufgelistet:
(Neue Sprachschätze aus Schwoaznboch sind herzlichst willkommen !!)
A gscheider Hatscha = ein weiter Weg
Ahnl = Großmutter
Aihnl = Großvater
Eizerl = ein wenig
Amper = Eimer
anbandeln = Kontakt suchen
Antara = Erpel
Antn = Ente
aufpudeln = sich aufregen
aulassig = aufdringlich
ausboanln = Knochen aus dem Fleisch lösen
autrenzn = sich beschmutzen
auziang = sich ankleiden
bacharlwoarm = lauwarm
Bam bözn = veredeln von Obstbäumen
Bartwisch = Handbesen
benzn = beharrlich bitten
Biachl = Buch
bin i wucki = bin ich verrückt
Bizler = kleinlicher Mensch
Blutzer = Dummkopf
bloddan = blubbern
Boon = Wassertränke für Kühe
Boachattiachl = Kopftuch das dreieckig gebunden wurde
Boartwisch = Besen
boartwisch = kleiner Handbesen
Boga = Truthahn
Bsuff = Alkoholiker
buarrn = dumpf surren
Bücha = schlimmer Mensch
Bugl = Rücken
buglkraxn = auf dem Rücken tragen
Buglkorb = geflochtene Rückentrage
Bui = Bub
buizn = Zigarette rauchen
dafaunga = sich erholen
dafriasn = erfrieren
dakemma = erschrecken
Dakn = Fußabstreifer
damisch = schwindlig,verrückt
daungln = schärfen (Sense)
da Rock = Sakko
derrische Kapöln = eine Frau die schlecht hört
di Wadl viririchten = mal ordentlich die Meinung sagen
Dian = Mädchen
die Flitzn = Durchfall
dischgarian = reden
doppln = Schuhsohle erneuern
Droat = Getreide
d'Schoss = der Rock
eini = hinein
einischoppn = hineinstopfen
einweimberln = beliebt machen
Falott = Gauner
federnschleißen = die Federn mit den Fingern vom Kiel trennen
Feidl = kleines Taschenmesser
Fiata = Arbeitsschürze
Fiata = Blaue Schürze von Männern getragen
Foarfal = kleines zickiges Mädchen
Flitzn = Durchfall
Foz = Mund
Foznhobel = Mundharmonika
Föwa = Weidenbaum
Fuam = Schaum
Fuara = Föhre
Funzn = überhebliche Frau
Fuzerl = kleines Stück
gach = rasch
gachzuannig = jähzornig
Gattehosn = lange Männerunterhose
Gaoschn = Mund
Gaunausa = Gans
gfeanst = gemein
Gfrasta = schlimme Kinder
Gfrett = Plage
Gfries - Gesicht
glurn = starren
Augengläser = Brille
Daunglgoaß = Holzsitz zum auflegen der Sense beim schärfen
Gmoa = Gemeinde
Gnack= Genick
gnedig = (es gnedig hom) eilig haben
goamatzn = gähnen
Goderl kratzen = jemanden schön tun
Godl = Patin
Goam = altes, hässliches Fahrrad
Goaß = Ziege
Gösn = Stechmücke, Gelse
Gösndibel = angeschwollener Mückeneinstich
Grassa = Reisig
Griaßko = Grießkoch
Grantscherm = schlecht gelaunter Mensch
grebazn = rülpsen
Griacherl = kleine, gelbe Früchte mit Kern
Gritsch = Grille
Groamat = zweite Heuernte
G`stö = Körperbau, Figur
gscheckat = gefleckt
Gschloda = grausliches Getränk
gstampert = wegschicken,verjagen
Gstettn = meist von Gehölz und Unkraut überwucherter kurzer Abhang
Gschtopfte(r) = jemand, der reich ist
Guißaumpa = Gießkanne
Hangerl = Geschirrtuch
hantig = bitter
Harpfn = Bett
Haxn = Bein
heil = (es is heil) glatt, rutschig
Himmlkuisal = Marienkäferl
hinig = kaputt
Hirnederl = einfältiger Mensch
Hoabia = Heidelbeeren
hoamsuacha = besuchen
Howeschoatn = Hobelspäne
Hockstock = Abgeschnittener Baumstumpf, auf dem man
Holz hackt
Hoibscheid = Hälfte
host as gneißt = hast du es verstanden ?
huachn = hören
hudln = übereilt handeln
Huiz kliam = Holz hacken
hutschn = Schaukel
I reib da ane au = ich gebe dir eine Ohrfeige
in da Fettn = im Rausch
Irksn = Achsel
jauckn = treiben, jagen od. Spritze
Kachl = Fliese
Kampl = Kamm
Kanderl = kleine Kanne
Keischn = baufälliges Haus
Kesten = essbare Kastanien
Keiwe zualossen = das Kalb an der Kuh saugen lassen
Kiawassuppn = Kürbissuppe
Kien = stark Harzdurchtränkte kleingehackte Holzstäbchen
Kitl = Rock
Klachlsuppn = eine Suppe (*Rezept siehe unten)
klapperl = Sandalen
Klaumpfn = Gitarre
Kluppn = Wäscheklammer
Kummat = Geschirr zum Ziehen von Wagen für Kühe
Klumpat = unnützes Zeug
knorrad = dürr, knorrig
komod = bequem
Kombinesch = Unterkleid (meistens aus Chemiefasern)
kötzn = husten
kralawatschert = windschief
Kraudara = alter Mann
Kraumpn = Spitzhacke
kraupart = ungekämmt
Krempl = Gerümpel
Krewegal = etwas kleines, dürres
Krumpan = Kartoffel
kuddern = lachen
Lawur = Waschschüssel
leischn = weggehen (wird auch als Bez. für nichtsnutzige Hunde verwendet - Hundsleischn)
Leitn = sehr steiles Feld
Lekwa = Marmelade
Lettn = Rausch
letz = krank, schlecht
Losa = Ohren
Loafn = Maske
los her = hör mich an
ludln/sorcha = urinieren
Lulla = Schnuller
marod = kränklich
Masn = (a Masn g`hobt) Glück gehabt
meiner Sö = Ausruf der Beteuerung, des Erschreckens oder des Erstaunens
Maazi = Streifen vom rohen Strudlteig auf der Herdplatte geröstet (mmmhhhhhh)
Mingal = kleines Fluginsekt
Moam = alte Frau
Moaß = Jungwald
modschgan = jammern
Mugl = ganz kleiner Hügel
mülebitschn = Milchkanne
Müli = Milch
Mülifoarfal = eine Speise (Rezept gesucht !)
nindascht = nirgends
Nursch = Futtertrog der Schweine
Nutscherl = Ferkel
Oa = Eier
obeidln = abschütteln
o`gfrettn = abmühen
ohkiefln = abnagen
oribbln = kräftig abreiben
omauf = ober drauf
Ooarchkoatzlschwoaf = Schwanz eines Eichkätzchens
Ogrosl = Stachelbeere
Opflbutzn = Kerngehäuse, das neim Apfelessen übrig bleib
orosten = chillen
oseichn = durchsieben
osenga = das tote Schwein von den Haaren befreien
Pappenschlosser = Zahnarzt
Pfoad = Hemd
pfoazn = furzen
Piperl = Küken
pickn = kleben
Pitschn = großes Behältnis zum Wassertrinken
Pletschn = großes flaches Stück
Pluza = Tonkrug od. großer Kopf
potschat = ungeschickt
poschn = klatschen
Potschn = Pantoffeln
Pracker = Teppichklopfer
Prägnerohrwaschel = Powidltascherl
pumpern = klopfen
Quaan = Schneewächte
Quetschn = Ziehharmaonika
Rauschkugl = einer der viel und oft säuft
Reindl = kleiner Topf
roagli = wackelig
Roan = Grundstücksgrenze am Feld
Saubartl = ein schmutziger, ungepflegter Mensch
Schwinga = halbrunder, geflochtener Korb
Sogschoaten = Sägespäne
Scha = Schere
Schammal = kleiner Hocker, Schemel
Schanti = Gendarmerie
Scheam = Nachttopf
scheanglad = schielend
Scheidl = ein Holzstück
Scheissheisl = Toilette
Schmoizdesn = großer Emailletopf mit Decken zum Aufbewahren von Schweineschmalz
schnackerlstoßen= Schluckauf
schoagazn = knirschen
Schoaskanonn = jemand der viel und oft furzt
schoassen = furzen
Schreamsen - Kurve
Schwöllschedl = Idiot
Schwui = Abhang, eher kurz und mäßig steil
Seicherl = Teesieb
siari = gierig
Simpal = Körbchen
soaferln = sabbern (beim Schlafen)
Spanl = Kleingehacktes Holz zum Anzünden eines Ofens
Spei = Schiefer (i hob ma an Spei einzogn)
Sprudla = dünne Beine
Spuckerl = kleines Auto
stampern = wegjagen, wegscheuchen
Stöllage = Regal
Suiz = Sülze* ( Rezept siehe unten)
Suppnschepfa = Schöpflöffel
Tetschn = Ohrfeige
tramhapad = verschlafen
Troadkostn = Getreidespeicher
Uaringel = Ohrfeige / Ohrring
umadumwetzn = nicht ruhig sitzen bleiben
ummi = hinüber
umilegn = sich niederlegen
Untertatzerl = Untersetzer, Bierdeckel
vaplempan = vergeuden
Veda = alter Mann
vire = nach vorne
Voda = Vater
Waumpn = dicker Bauch
Wandl = integrierter Warmwasserbehälter im Holzofen
wassern = Kühen Wasser geben (mit dem Kübel)
wekputzn = aufessen
Wiagn = Wiege
wia a g`sengte Sau = schnell fahren
Woaz = Weizen
Wossapipn = Wasserhahn
Zaunlucka = Zahnlücke
Zegga = Tasche
Zezn = zögernde Tussi
Ziwebn = Rosine
z`ruck = nach hinten
zuzeln = saugen, oder einen S-Sprachfehler haben
Zutz = Schnuller
Zwidawurzn = ein grantiger Mensch
zwoa = zwei
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* Klachlsuppe
Zutaten:
1 kg halbierte Schweinshaxen, Schweineschwanzerl und Schweinsohren nach Verfügbarkeit, 2-3 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 2 Bund Wurzelwerk - Sellerie. Karotten, gelbe Rüben, Petersilienwurzel - 1 Esslöffel Essig, 1 Kaffeelöffel Majoran, 1-2 Lorbeerblatt, 1 Bund Petersilie, einige Pfefferkörner, Wacholderbeeren (nach Geschmack), 1 Kaffeelöffel Salz, 2-3 Esslöffel Mehl,
Zubereitung:
Die gut gesäuberten Schweinsfüße, Schweineschwanzerl und Ohren in ca. 3 cm große Stücke aufhacken und mit dem in Stücke geschnittenen Wurzelwerk, den zerdrückten Knoblauchzehen, den Pfefferkörnern, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt, Salz und Essig im kalten Wasser zustellen und solange kochen, bis das Fleisch auf den Knochen weich ist, sodann aus der Suppe herausnehmen und die Suppe abseihen. Das Mehl mit kalten Wasser verrühren und in der Suppe versprudeln. Die Suppe zum Kochen bringen und ca. 10-15 Minuten kochen lassen. Mit fein gehackter Petersilie und dem Majoran würzen. Zum Schluss die das Fleisch von den Knochen lösen und wieder zur Suppe geben.
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Schweinekopfsülze
Zutaten:
1000 g Schweinekopf (Schnauze, Wangerl, Ohr),
750 g Spitzbeine,
1 großes Bund Suppengrün,
2 Stück mittlere Zwiebeln,
2 Stück mittlere Karotten
1 Tasse grüne Erbsen ,
5 Stück mittlere Salz-, Wein- oder Gewürzgurken,
1 Tasse Weißwein,
1 Teel. frische Dillspitzen,
1 Teel. Majoran, gerebbelt,
1 Teel. Pimentkörner
1 Essl. eingelegte Kapern,
2 Stück Lorbeerblätter, frisch oder getrocknet,
Salz nach Geschmack,
etwas Essig und Zucker,
Pfeffer nach Geschmack.
Zubereitung:
Schweinekopf und Spitzbein mit kaltem Wasser gut abwaschen, in einem Topf geben und mit Wasser auffüllen, bis alles gut bedeckt ist. Suppengrün und Karotten putzen und säubern, Zwiebel pellen und vierteln. Gemüse, Zwiebeln und alle Gewürze zu dem Fleisch in den Topf geben. Auf kleiner Heizstufe so lange sacht köcheln lassen, bis sich das Fleisch von den Knochen löst. Des Öfteren den Schaum abschöpfen. Nach 30 Minuten die Karotten herausnehmen und mit den Gurken in kleine Würfel schneiden. Grüne Erbsen etwas salzen, leicht anzuckern und in Butter anschwitzen. Sie sollten noch etwas bissfest sein.
Das Fleisch herausnehmen, die Brühe durch ein Tuch oder feines Sieb durchseien und wieder zum Kochen aufsetzen. Jetzt den Wein dazugießen. Das Fleisch würfeln und in eine Schüssel geben. Kapern, Dillspitzen, Karotten- und Gurkenwürfel vorsichtig unter die Fleischwürfel mischen. Alles in eine Kastenform bringen, die vorher dicht mit Alupapier ausgelegt wurde, oder in eine dementsprechend große und ausgespülte Schüssel. Eine Alternative sind auch kleine Portionsförmchen oder Kompottschalen. Während dieser Arbeiten, von der noch kochenden Brühe das Fett abschöpfen. Die Brühe bis auf einen ¾ Liter einkochen und entfetten. Je nach Geschmack mit Essig und Zucker leicht säuerlich abschmecken, noch warm über das Sülzgut gießen und erkalten lassen. Bis zur völligen Erstarrung öfter umrühren.